Vorsorgeuntersuchen für Männer und Frauen

Für den jungen Mann (<45 Jahre)

Krebsvorsorge für junge Männer (<45 Jahren) ist von der gesetzlichen Krankenkasse nicht vorgesehen. Sinnvolle Untersuchungen können sein:

1.    Körperliche Untersuchung des äußeren Genitales und Ultraschalluntersuchung des Hodens, um eine Hodenkrebserkrankung frühzeitig zu erkennen.                     Allgemein wir empfohlen den Hoden einmal pro Monat selbst zwischen dem 14. und 45. Lebensjahr abzutasten. 

2.    Untersuchung auf sexuell übertragbare Erkrankungen, da gerade junge Männer wechselnde Geschlechtspartnerinnen haben, wodurch eine höhere Wahrscheinlichkeit einer unbemerkten Infektion besteht.                                                                  

3.    Um zu klären inwiefern eine Fertilität (Fruchtbarkeit) besteht, kann ein Spermiogramm angefertigt werden.

Für den Mann ab 45 Jahren

Hier sieht die gesetzliche Krankenkasse eine jährliche Tastuntersuchung der Prostata zur Prostatakrebsvorsorge und das Abtasten der Leistenregion sowie des äußern Genitales vor. Weitere sinnvolle Untersuchungen sind:

1.    Die Bestimmung des Prostataspezifisches Antigen  (PSA-Wert) zur Früherkennung des Prostatakarzinoms, ist bei den meisten Männern eine sehr sinnvolle Zusatzuntersuchungen, um Frühformen des Prostatakrebses zu diagnostizieren, wodurch die Heilungschancen deutlich höher sind.

2.    Eine Ultraschalluntersuchung der Blase, der Nieren und der Prostata.

3.    Bei Rauchern kann eine Urinuntersuchung auf Bestandteile von Blasenkrebs untersucht werden, da Raucher ein deutlich erhöhtes Blasenkrebsrisiko zeigen (NMP22-Test).

4.    Bei Männern mit häufig wechselnden Geschlechtspartnern können Tests auf sexuell übertragbare Erkrankungen erfolgen.

5.    Weiterhin kann in unserer Praxis der Testosteron-Wert bestimmt werden.

 

Für Frauen

Für Frauen existieren keine urologischen Vorsorgeuntersuchungen, die von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden. Falls gewünscht sind folgende Leistungen bei uns möglich:

1.    Eine Ultraschalluntersuchung der Blase und der Nieren

2.    Bei Raucherinnen kann eine Urinuntersuchung auf Bestandteile von Blasenkrebs untersucht werden, da Raucherinnen ein deutlich erhöhtes Blasenkrebsrisiko zeigen (NMP22-Test).

3.    Bei Frauen mit häufig wechselnden Geschlechtspartnern können Tests auf sexuell übertragbare Erkrankungen erfolgen.

4.    Zudem kann auf Wunsch, eine Vitamin D Untersuchung erfolgen.

 

Spezielle Prostata­untersuchungen

PSA (Prostataspezifisches Antigen)
Der PSA-Test steht für "Prostataspezifisches Antigen-Test". Es handelt sich um einen Bluttest, der zur Früherkennung von Prostatakrebs eingesetzt wird. Durch eine solche Untersuchung soll ein Prostatakrebs schon in einem frühen Stadium erkannt werden, also noch ehe Beschwerden auftreten. Denn in einem solchen Stadium ist die Heilungsmöglichkeit hoch. Ein erhöhter Wert bedeutet aber nicht, dass eine Prostatakrebserkrankung besteht. Auch eine gutartige Vergrößerung der Prostata oder eine Entzündung können zu erhöhten Werten führen. Aus diesem Grund sollte keine Untersuchung erfolgen, wenn eine akute Entzündung besteht, da dies zu falsch hohen Werten führen kann. Ein erhöhter Wert sollte auch zunächst kontrolliert werden, ehe aufwändigere Untersuchungen erfolgen sollen.                             Weiterhin soll unter bestimmten Voraussetzungen der PSA-Wert nicht zur Früherkennung eingesetzt werden. Beispielsweise bei betagten Patienten, da mit zunehmendem Alter, die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient am Prostatakrebs gar nicht mehr erkranken wird, sondern vielmehr an einer anderen Erkrankung verstirbt, steigt. Männer, die an einer Erkrankung leiden, die die Lebensdauer deutlich einschränkt, sollten sich ebenfalls keinem PSA-Screening unterziehen. Da es doch den falschen Einsatz dieses Testes zu einer Überdiagnostik kommen kann empfiehlt es sich, den Test nie, ohne richtige urologische Untersuchung durchführen zu lassen.

 

ANNA-cTRUS (artifizielle neuronale Netzwerkanalyse durch eine computergestützte transrektale Ultraschalluntersuchung). Durch dieses Verfahren sollen Prostatakrebsherde aufgespürt werden, da diese im konventionellen Ultraschall nicht sichtbar sind, so dass eine Biopsie vermieden oder gezielter durchgeführt werden kann. Mittels einer normalen Ultraschalluntersuchung der Prostata werden Daten erhoben, welche von einem neuronalen Netzwerk ausgewertet werden. Dadurch wird errechnet, ob krebsverdächtige Areale in der Prostata existieren bzw. an welcher Stelle genau sie sich befinden. Ähnlich einer Landkarte wird die Prostata kartographiert. Wird diese Untersuchung in regelmäßigen Abständen durchgeführt, können auch Veränderungen im Laufe der Zeit erfasst werden. Dies kann zum Beispiel sinnvoll sein, wenn bereits ein Krebs bekannt ist, dieser aber nur beobachtet aber erst therapiert werden soll, wenn sich der Befund deutlich verschlechtert und noch nicht therapiert werden soll.

Aus unserer Sicht bietet dieses Verfahren eine echte Alternative zur deutlich teureren MRT- Diagnostik, welche in der Radiologie durchgeführt wird. Da das Verfahren jedoch in Deutschland entwickelt wurde und weltweit kaum bekannt ist, existieren kein valides Daten, die den Nutzen klar belegen, während eine MRT-Diagnostik schon deutlich länger und flächendeckender zum Einsatz kommt und vermutlich dadurch eine größere Evidenz bezüglich der Zuverlässigkeit besteht.