Hormone

Hormone sind biochemische Botenstoffe, die von speziellen Hormondrüsen gebildet werden. Sie unterstützen die Zellkommunikation und spielen daher eine wichtige  Rolle im Körper.

In der Urologie spiele die folgenden Hormone und deren Störungen eine große Rolle:

1. Testosteron

Testosteron ist ein Hormon, das sowohl bei Männern als auch bei Frauen vorkommt, jedoch in unterschiedlichen Mengen. Es wird hauptsächlich in den Hoden bei Männern und in den Eierstöcken bei Frauen produziert. Eine geringe Menge wird auch in den Nebennieren produziert.   Testosteron spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Aufrechterhaltung der männlichen Geschlechtsmerkmale und der Fortpflanzungsfunktionen. Es ist verantwortlich für die Entwicklung der männlichen Geschlechtsorgane während der embryonalen Entwicklung und in der Pubertät. Es fördert das Wachstum von Muskel- und Knochengewebe, reguliert die Produktion von Spermien und beeinflusst die Libido (sexuelles Verlangen). Im Laufe des Lebens kommt es zu einer natürlichen Erniedrigung des Spiegels.    Testosteron hat auch Auswirkungen auf andere Bereiche des Körpers, wie den Stoffwechsel, die Stimmung, das Energieniveau und die kognitive Funktion.  Ein Mangel an Testosteron kann zu verschiedenen Symptomen führen, wie z. B. reduzierter Libido (sexuelles Verlangen), Müdigkeit, Muskelschwäche, vermindertem Knochenmineraldichte und Stimmungsveränderungen.  Die Messung des Testosteronspiegels im Blut sollte den Morgenstunden erfolgen da es einer zirkadianen Rhythmik unterliegt. Sollte sich ein erniedrigter Wert zeigen ist eine Wiederholungsmessung, dann auch in Verbindung mit weiteren Blutwerten empfohlen. Erst dann kann entschieden werden, ob eine Hormonersatztherapie erforderlich ist. 

2. LH/FSH/ Prolaktin

LH (Luteinisierendes Hormon): LH wird sowohl bei Männern als auch bei Frauen in der vorderen Hirnanhangdrüse (Hypophyse) produziert. Bei Frauen ist LH für den Eisprung und die Regulierung des Menstruationszyklus verantwortlich.  Bei Männern regt LH die Produktion von Testosteron in den Hoden an.

FSH (Follikelstimulierendes Hormon): FSH wird ebenfalls in der Hypophyse produziert. Bei Frauen reguliert FSH den Menstruationszyklus und der Follikelreifung in den Eierstöcken. Bei Männern regt FSH die Spermienproduktion in den Hoden an.

Prolaktin: Prolaktin wird ebenfalls in der Hypophyse produziert. Es führt zur Absenkung der LH/ FSH Werte und damit indirekt zur Absenkung des Testosteronwertes. Zudem fördert eine Schwellung der Brustdrüsen. Während der Stillzeit der Frauen ist es erhöht, um die Milchausschüttung zu verursachen.

3. TSH
Der TSH-Wert steht für Thyreoidea-stimulierendes Hormon (auch Thyreotropin genannt) und ist ein Hormon, das von der Hypophyse im Gehirn produziert wird, um die Schilddrüsenfunktion zu regulieren. Eine Messung dieses Hormones im Blut gibt Hinweise, ob eine Schilddrüsenüber- oder Unterfunktion besteht. Da Schilddrüsenerkrankungen die Fertilität (Zeugungsfähigkeit) beeinträchtigen können oder Symptome, die einem Testosteronmangel sehr ähnlich sind, macht es auch in der Urologie Sinn, diesen Blutwert zu bestimmen.