Fruchtbarkeit (Fertilität)

Spermiogramm

Die Fruchtbarkeit bezeichnet Fähigkeit eines Menschen sich fortzupflanzen. Eine Unfruchtbarkeit (Infertilität) besteht per Definition, wenn nach 1 Jahr, trotz regelmäßigem Geschlechtsverkehr, keine Schwangerschaft eintritt. 10% der der Paare benötigen länger als 2 Jahre um Kinder zu bekommen. Ein Drittel der Unfruchtbarkeit beruhen rein auf weibliche Ursachen, ein weiteres Drittel auf rein männliche Ursachen und bei dem Rest der Fälle sind kombinierte Ursachen zu finden.

Die Ursachen einer Unfruchtbarkeit sind vielfältig. Es gibt Erkrankungen die die Fruchtbarkeit einschränken und solche die zu einer Zeugungsunfähigkeit führen. 

Ursachen können sein:

1.Hormonelle Störungen: Laboruntersuchungen, die bei einem auffälligen Spermiogramm erfolgen sollen, sind zunächst der Testosteronwert und das follikelstimulierende Hormon (FSH). Für eine weitere Abklärungen wird dann auch ein Schilddrüsenwert (TSH), das luteinisierenden Hormon (LH) und das Prolaktin bestimmt.

2. Anatomische Auffälligkeiten: Beispielsweise ein Hodenhochstand, Krampfadern am Hoden (Varikozelen) oder eine Blockade in den Samenleitern, wie sie nach Operationen auftreten kann.

3. Ejakulationsstörungen: Bei einer sog. retrograden Ejakulation gelangt der Samen in die Blase anstatt nach außen. Dies kann nach manchen Operationen auftreten.

4. Genetische Störungen: Abnormale Chromosomenstrukturen oder genetische Mutationen. Besteht der Verdacht auf eine solche Erkrankung, können Blutuntersuchungen die Diagnose sichern.

5. Infektionen: wie z.B. Chlamydien. Der Verdacht besteht, wenn im Urin oder im Sperma weiße Blutkörpechen (Leukozyten) auftreten.

6. Umweltfaktoren: Exposition gegenüber schädlichen Chemikalien, Toxinen oder Strahlung. Die Einnahme mancher Medikamente, das Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum.

 

Bei der Diagnostik wird zunächst geklärt, ob eine Unfruchtbarkeit besteht. Beim Mann kann dies schnell und einfach über ein Spermiogramm erfolgen. Zudem wir bei einem Gespräch nach Faktoren, welche die Fruchtbarkeit verringern können gefragt. Dazu gehört die Frage nach der Medikamenteneinnahme, Auffälligkeiten in der körperlichen Entwicklung, vorhergehenden Operationen. Zudem wird nach Zeichen einer Infektion oder der Aussetzung bestimmter Umweltgifte, wie dem Nicotin gefragt. Auch andere chronische Erkrankungen sind von Interesse. Bei einer körperlichen Untersuchung wird besonders auf Erkrankungen der Geschlechtsorgane geachtet. Unter Umständen schließt sich eine Ultraschalluntersuchung an. Weitere diagnostische Schritte, wie eine Blutuntersuchung erfolgt, wenn sich spezielle Auffälligkeiten in den oben genannten Untersuchungen ergeben. In seltenen Fällen kann eine Hodenbiopsie empfohlen werden.